Beim Einrichten des Online-Shops spielt die Auswahl der Zahlungsmöglichkeiten eine wichtige Rolle. Heutzutage stehen eine Vielzahl an unterschiedlichen Möglichkeiten zur Verfügung, welche sich unter anderem durch ihre Sicherheit für Kunden und Händler unterscheiden. Finden die Käufer keine bevorzugte Zahlungsart, dann kann es zu Bestellabbrüchen kommen. Auf der anderen Seite müssen Händler sich ausreichend absichern, um zeitnah und zuverlässig den fälligen Rechnungsbetrag zu erhalten. Auch der Kostenfaktor bei den unterschiedlichen Zahlungsmethoden muss beachtet werden.
Vorkasse
Bei der Zahlungsart Vorkasse überweist der Kunde nach der Bestellung den Rechnungsbetrag, erst danach wird die Ware verschickt. Für den Händler ist diese Zahlweise vorteilhaft, da er kein Risiko eingeht. Kunden hingegen akzeptieren die Vorkasse häufig nur bei ihnen bereits bekannten Online-Shops. Eine Möglichkeit, einen Anreiz für die Kunden zu schaffen, sich für die Vorkasse zu entscheiden, ist die Gewährung eines Skontos. Einige Händler geben beispielsweise 1 bis 3 Prozent, wenn der Kunde sich für diese Zahlungsmöglichkeit entscheidet. Direkte Kosten entstehen für den Händler bei der Variante Vorkasse nicht, außer den Kontoführungsgebühren. Nachteilig wirkt sich lediglich der erhöhte Aufwand aus, da jede Zahlung zeitnah registriert werden muss und die Versandabteilung von dem Eingang der Zahlung informiert werden muss. Spezielle Systeme zur Zuordnung wirken hierbei unterstützend, da sie helfen, die Vorgänge zu optimieren. Die Zuordnung kann dabei entweder über die Kundennummer oder über die Bestellnummer erfolgen.
PayPal
Die Zahlungsmethode PayPal gehört auf Kundenseite zu den beliebtesten Zahlungsarten, da sie über einen integrierten Käuferschutz verfügt. Gleichzeitig profitieren beide Seiten von einer schnellen Überweisung und sofortigen Registrierung der eingegangenen Zahlung. Nachteilig wirken sich die hohen Kosten aus. Neben einer Grundgebühr werden auch prozentuale Gebühren fällig, die sich nur schwer an den Kunden weiter reichen lassen. Die meisten Käufer sind nicht bereit, für die Nutzung von PayPal Gebühren zu zahlen, sodass der Online-Händler die Kosten bei seiner Preiskalkulation mit einrechnen muss. Im Normalfall werden pro Überweisung zwischen 1,5 und 1,9 Prozent an Gebühren fällig. Vorteilhaft wirkt sich die leichte Einbindungsmöglichkeit von PayPal bei den meisten Shopsystemen aus.
PayPal Plus
Die Variante PayPal Plus wird von PayPal direkt angeboten und ermöglicht die Zahlung durch das klassische PayPal sowie durch Lastschrift, Kreditkarte oder Rechnung. Die Vorteile für den Online-Händler liegen in einem vereinfachten Ablauf, in einem zentralen Ansprechpartner und in einer Erhöhung der Sicherheit. Der Rechnungsbetrag wird direkt auf dem PayPal-Konto des Verkäufers gut geschrieben. Kunden profitieren ebenfalls von verschiedenen Sicherheitsmaßnahmen, wie einem Käuferschutz. Nachteilig wirken sich die Kosten aus, welche zunächst einmal für die Händler entstehen. Diese könnten die Ausgaben theoretisch an die Käufer weiterleiten, wobei fraglich ist, ob dies von der Kundenseite akzeptiert wird.
SOFORT Überweisung
Die SOFORT Überweisung wird von der SOFORT GmbH angeboten. Die Kunden übermitteln alle für die Überweisung notwendigen Daten wie die Kontodaten und die PIN und der Online-Händler erhält eine Bestätigung über den Vorgang. Er kann nun seinerseits die Ware verschicken und der Kunde profitiert vom schnellen Versand. Nachteilig wirkt sich aus, dass die Bestätigung noch keine echte Überweisung darstellt und in einigen Ausnahmefällen noch Überweisungsschwierigkeiten auftreten können. Von Kunden wird diese Zahlungsart häufig nicht akzeptiert, da sie hochsensible und eigentlich nur für die eigene Bank bestimmte Informationen über das System eingeben müssen.
Lastschrift
Das Lastschriftverfahren wird von den meisten Kunden gut akzeptiert, da es für sie eine Alternative zum Rechnungskauf darstellt. Die Ware wird meistens erst verschickt, im Anschluss erfolgt die Abbuchung, hierbei kann aber auch umgekehrt vorgegangen werden. Für Online-Händler entsteht ein mittleres Risiko, da sich beispielsweise auf dem Konto der Kunden kein ausreichender Geldbetrag befinden kann oder die Kontodaten fehlerhaft sein können. In diesem Fall entstehen zusätzliche Kosten und der Geldeingang bleibt zunächst einmal offen. Bei einigen Shopsystemen ist kein Lastschrift-Modul vorhanden, sodass der notwendige Integrationsaufwand erst einmal geprüft werden muss.
Kreditkarte
Entscheiden sich die Kunden für die Zahlungsart Kreditkarte, dann geben sie im Rahmen der Bestellung alle erforderlichen Daten ihrer Kreditkarte ein und ein spezielles System überprüft die Korrektheit. Erst im Anschluss wird die Ware verschickt, wodurch der Online-Händler eine hohe Sicherheit genießt. Nachteilig wirken sich die relativ hohen Kosten bei dieser Zahlungsmethode aus. Die sogenannten Acquiring-Unternehmen berechnen dabei unterschiedlich hohe Gebühren, die meistens aus einer monatlichen Grundgebühr und Gebühren pro Überweisung bestehen. Die Akzeptanz auf der Kundenseite ist verhältnismäßig gut und die Mehrzahl der Käufer besitzt eine entsprechende Kreditkarte.
Rechnung
Auf Kundenseite gilt der Rechnungskauf als die beliebteste Zahlungsart. Sie bietet dem Käufer größtmögliche Sicherheit, da er erst nach Eingang der Ware zahlen muss. Für Online-Händler bedeutet dies allerdings ein großes Risiko, da er beispielsweise die Zahlungsmoral von Neukunden nicht kennt. Dies kann im schlimmsten Fall existenzgefährdend sein beziehungsweise zu hohen Kosten für Mahnungen und Inkassoverfahren führen. Eine Lösung ist es, den Rechnungskauf nur für Stammkunden anzubieten. Ebenso kann eine externe Überprüfung der Bonität durchgeführt werden oder die Händler wickeln den Rechnungskauf über spezielle Anbieter, beispielsweise BILLSAFE ab, welche dann das Risiko tragen. Hierfür entstehen allerdings Kosten.
BILLSAFE
BILLSAFE ist ein Anbieter, welcher das Risiko bei einem Rechnungskauf trägt. Er überprüft die Bonität der Kunden und kontrolliert den Zahlungseingang. Der Online-Händler erhält dadurch sein Geld überwiesen und genießt maximale Ausfallsicherheit. Daher stellt der Rechnungskauf über BILLSAFE eine sichere Zahlungsmethode für beide Seiten dar. Nach erfolgreicher Zusage durch den Dienstleister kann die Ware verschickt werden und der Händler erhält das Geld schnellstmöglich ausbezahlt. Nachteilig wirken sich die Kosten aus, welche für diese Methode anfallen. Sie können entweder in den Preis einkalkuliert werden oder an den Kunden weiter gegeben werden. Die meisten Kunden akzeptieren den Rechnungskauf über BILLPAY, da sie so kein Risiko eingehen.
Nachnahme
Bei der Nachnahme zahlt der Kunde den Rechnungsbetrag direkt an den Boten, welcher die Ware ausliefert. Diese Dienstleistung wird von nahezu allen großen Paketversanddienstleistern angeboten und kostet zwischen 3 bis 6 Euro. Die meisten Online-Händler reichen diese Kosten an die Kunden weiter, sodass auch in diesem Fall keine direkten Kosten entstehen. Lediglich bei Nichtannahme des Pakets muss der Händler die Kosten selbst tragen, was ein Risiko darstellt. Wird das Paket hingegen angenommen erhält er das Geld innerhalb von ein bis zwei Wochen auf sein Konto überwiesen und genießt somit Sicherheit. Kunden scheuen die Nachnahme oftmals aufgrund der erhöhten Kosten, bevorzugen sie allerdings meistens im Vergleich zur Vorkasse, weswegen diese Zahlmethode bei keinem Online-Shop fehlen sollte. Sie lässt sich zudem bei den meisten Shopsystemen problemlos integrieren.
Ratenzahlung
Bei der Ratenzahlung wird im Vergleich zur Finanzierung das Risiko eines Zahlungsverzuges vom Online-Händler getragen. Die Rechnungssumme wird in mehreren Monatsbeträgen gezahlt, was zu einem schrittweisen Geldeingang führt. Dadurch entstehen dem Verkäufer indirekte Kosten, weil ihm das Geld erst zu einem späteren Zeitpunkt zur Verfügung steht, er aber seinerseits die Lieferanten bereits bezahlt hat. Diese Kosten können beispielsweise über Gebühren kompensiert werden. Für Kunden ist der Ratenkauf vorteilhaft, da sie so auch größere Anschaffungen einfacher bezahlen können. Daher bevorzugen sie diese Zahlungsmöglichkeit vor allem bei höheren Rechnungssummen. Der Händler hingegen geht beim Ratenkauf in Vorkasse und somit ein Risiko ein.
Finanzierung und Ratenkauf
Die Finanzierung beziehungsweise der Ratenkauf lassen sich auch über externe Anbieter abwickeln, was zu einer Verschiebung des Risikos führt. Die Abwicklung erfolgt entweder über eine Bank oder einen anderen Dienstleister. Dieser führt meistens eine Bonitätsüberprüfung durch, um seinerseits das Risiko zu verringern. Die Banken beziehungsweise die sogenannten Payment Service Provider stellen die für den Ablauf erforderlichen Tools und Formulare meistens zur Verfügung. Zudem verfügen die meisten Shopsysteme über entsprechende Schnittstellen, sodass sich die Integration in der Regel als unkompliziert darstellt. Der Online-Händler erhält den gesamten Rechnungsbetrag dabei vom entsprechenden Partner direkt nach dessen positiver Kreditentscheidung überwiesen.
Amazon Payments
Entscheiden sich die Kunden für die Zahlungsmethode über Amazon Payments, dann loggen sie sich mit den bekannten Zugangsdaten ihres Amazon Accounts ein. Hier sind bereits alle Bankdaten gespeichert, was den Ablauf für die Kunden vereinfacht. Von Vorteil ist, dass hierbei die gleichen Garantien und Sicherheitsmechanismen zum Einsatz kommen, wie sich auch von Amazon direkt verwendet werden. Hierzu zählt unter anderem die Betrugsverhinderungstechnologie, welche für die Verkäufer keine zusätzlichen Kosten verursacht. Kunden sowie Händler profitieren von der A-Z-Garantie durch Amazon.
Fazit
Die vorgestellten Zahlungsmethoden unterscheiden sich teilweise deutlich hinsichtlich der Sicherheit und der Kosten. Wichtig ist, eine ausreichend große Anzahl an Bezahlmöglichkeiten zu integrieren, damit möglichst viele Kunden sich für einen Kauf entscheiden. Dabei darf jedoch die Sicherheit nicht außer Acht gelassen werden, damit der Unternehmenserfolg nicht in Gefahr gerät. Externe Dienstleister wie beispielsweise BILLSAFE haben sich dabei als eine gute Chance erwiesen, den bei Kunden beliebten Rechnungskauf auf eine für Verkäufer sichere Art und Weise anbieten zu können.
Die Anzahl der Zahlungsmethoden steigen ja immer weiter an. Allerdings wird die Zeit zeigen, welche auf Dauer auch für Kunden interessant sind.