Amazon ist wohl die weltweit größte eCommerce-Plattform. So war es 2007 nur ein konsequenter Schritt, dass der einstige Bücherhändler in den USA sein eigenes Online-Bezahlsystem „Amazon Payments“ vorstellt. 2011 wurde das Bezahlsystem auch für europäische Kunden eingerichtet, seit 2014 können auch dritte Shops das Bezahlsystem wie Paypal nutzen. Nachfolgend erörtern wir die Vor- und Nachteile für Sie, zeigen Ihnen die Kosten auf, gehen auf die Verbreitung ein und erklären alles Wissenswerte zur Implementierung in die Shopsysteme von Shopware und Oxid. Selbstverständlich können Sie sich jederzeit auch direkt an uns bei der Internetfabrik wenden.
Die Vor- und Nachteile von Amazon Payments im eigenen Online Shop
Natürlich stellen sich deutlich mehr Vorteile dar als Nachteile. Dennoch sollten Sie sich als Betreiber eines Online Shops immer die Gewichtung der Nachteile vor Augen führen. Die wichtigste Frage, die Sie sich neben dem Marketing als Shop-Betreiber stellen sollten: warum kaufen Menschen überhaupt online ein? Sicher spielt die Möglichkeit des Preisvergleichs eine wichtige Rolle, so wie grundsätzlich die Jagd nach Schnäppchen. Letztendlich wird es aber immer auch der mit dem Online-Shopping verbundene Komfort sein, der zum Kaufkriterium wird. Niemand muss das Haus verlassen, der Kunde spart also Zeit.
Amazon als Online-Bezahlmethode
Dieser Faktor sollte sich auch bei den angebotenen Bezahloptionen widerspiegeln. So brechen viele Kunden einfach ab, wenn es zu lange dauert. Wird dagegen binnen weniger Sekunden erfolgreich abgeschlossen, steigt auch die Kundenzufriedenheit und damit die Bindung an Ihren Shop. Es gibt wahrscheinlich sehr viele Kunden in Ihrem Shop, die auch schon einmal bei Amazon eingekauft haben.
Das heißt, die Daten für das Bezahlsystem sind bei vielen Ihrer Kunden bereits vorhanden, was zusätzlichen Komfort bedeutet, weil die Kunden wissen, wie schnell das Bezahlen hier funktioniert. Zum Einloggen benötigen Ihre Käufer lediglich die entsprechende E-Mail-Adresse und das passende Passwort. Dann stehen Ihrem Käufer dieselben Bezahloptionen offen, die er beispielsweise auch bei PayPal erhält:
– das Bezahlen per Lastschrift
– das Bezahlen via Überweisung
– die Bezahlung mittels der mit Amazon verknüpften Kreditkarte
Größtmögliches Vertrauen, da sensible Daten sicher bleiben
Darüber hinaus wird immer öfter bekannt, dass eCommerce-Seiten gehacked und sensible Daten gestohlen wurden. Gerade bei kleineren Online-Shops können die Sicherheitsmerkmale gar nicht so ausgeprägt sein wie bei großen Konkurrenten, schließlich würden diese Kosten schnell die Gewinne übersteigen. Nicht zu vergessen, dass auch so manch kleiner Online-Shop nicht ewig im Geschäft bleibt. Gerade ein klammer Händler sieht am Ende seiner Laufbahn als Online-Händler beim Verkauf sensibler Kundendaten vielleicht noch attraktive finanzielle Anreize. Kurz um – die Daten sind bei kleinen Händlern eher unsicher.
Die Bekanntheit und damit Verbreitung von Amazon-Konten spricht für das Bezahlsystem
Das können Sie für Ihren Online-Shop nutzen und mit der enormen Sicherheit werben, die Amazon bietet. So reichen E-Mail-Adresse und Passwort aus, um zu bezahlen. Kein Händler, der das System als Bezahlmöglichkeit anbietet, erhält Zugriff auf die sensiblen Kundendaten. Dazu kommt die enorme Verbreitung von Amazon. Weltweit wurden die Kundenzahlen 2014 auf 260 Millionen geschätzt. In Deutschland sollen es 15 Millionen Amazon-Kunden sein.
Bedenkt man nun, dass inzwischen rund jeder zehnte Euro im Internet für Shopping ausgegeben wird, korrespondiert die Zahl deutscher Amazon-Kunden ziemlich exakt mit dem prozentualen Konsumanteil der Verbraucher im Internet. Immer wieder wird als Argument gegen das Bezahlsystem von Amazon die mangelnde Verbreitung angeführt. Im Prinzip können Sie jedoch davon ausgehen, dass wohl beinahe jeder Ihrer Kunden bereits über einen Amazon-Account verfügt. Außerdem decken die von Amazon angebotenen Optionen zum Bezahlen einen Großteil der von Kunden gewünschten Möglichkeiten ab:
– das Bezahlen per Rechnung: circa 20 Prozent
– das Nutzen vom Lastschriftverfahren: knapp 16,5 Prozent
– Bezahlen mit Kreditkarte: knapp 12 Prozent
Amazon deckt die populärsten Bezahlmöglichkeiten ab
Nun können die Prozentzahlen PayPal, Lastschriftverfahren, Kreditkarte und Vorauskasse praktisch zusammengenommen und in Amazon Payments vereint werden, da eben diese Methoden darüber angeboten werden. Sie könnten mit Amazon Payments praktisch bis zu 60 Prozent der bevorzugten Bezahlmöglichkeiten in einem System vereinen, dessen Vorteile wie maximale Sicherheit und ein Höchstmaß an Komfort auch Ihrem Kunden bewusst sind. Damit könnten Sie theoretisch auf alle weiteren Bezahlsysteme verzichten und würden dann auch von einer zentralen Verwaltung der Bestellungen profitieren.
Die Nachteile von Amazon Payment
Dennoch gibt es natürlich auch einige Nachteile. Im Prinzip führt das dazu, dass Amazon Kundendaten nun noch besser auswerten kann, da nicht nur das Kaufverhalten auf der eigenen Plattform ausgewertet werden kann. Auch auf Online-Shops, die ansonsten nichts mit Amazon zu tun haben, erhält der Konzern so Zugriff.
Abwegig ist diese Unterstellung kaum, denn immer wieder haben investigative Journalisten aufgedeckt, dass Amazon zum Teil auch Händler gezielt unterbietet, und auf der Produktseite plötzlich ein identischer, aber billigerer Artikel von Amazon angeboten wird. Dazu kommt, dass auch immer wieder Fälle bekannt werden, in denen Amazon Händler die Bedingungen diktiert. Im Bereich der Online-Systeme müsste Amazon dann zwar ein Monopol haben, aber ähnlich dürfte man wohl auch beim generellen Verkaufen einmal gedacht haben, bevor der Konzern so groß wurde. Insbesondere Verbraucherschutzorganisationen warnen diesbezüglich.
Viele zusätzliche Sicherheits- und Komfort-Features sprechen für die Bezahlmethode
Andererseits bietet Amazon Payments aber noch viel mehr Vorteile, die ein diesbezügliches Abwägen schwer machen. So können Sie als Händler auf das umfassende Management-Tool zurückgreifen, wenn Sie das Bezahlsystem implementieren. Außerdem schützen Sie die bei Amazon integrierten Betrugsmechanismen. Kunden profitieren dagegen von dem „A bis Z“-Käuferschutz. Ein ebenso wichtiger Aspekt sind die Versandkosten. Diese können einfach in die Verkaufspreise eingerechnet werden, denn unabhängig von der Höhe der Transaktion betragen die Gebühren immer 1,9 Prozent des Kaufbetrags zuzüglich einer festen Gebühr von 35 Euro-Cents.
Implementierung des Amazon Bezahl-Services
Ein weiterer Vorzug ergibt sich bei der Implementierung selbst. Sie können entweder die Buttons „Bezahlen mit Amazon “ oder „Log-in mit Amazon “ nutzen. Beim „Einloggen mit Amazon“wird der Kunde direkt in seinem Account oder Kundenbereich Ihres Shops eingeloggt. Beim „Bezahlen mit Amazon“ erfolgt der Log-in nur zum Bezahlen mit abschließendem Check-out. Außerdem werden Ihre Kunden mittels „Inline Integration“ nicht mehr von Ihrem Shop weg und dann wieder zurück geleitet. Der komplette Bezahlvorgang findet damit innerhalb Ihrer Seite ohne jeglichen Redirect statt.
Die Integration in Oxid und Shopware
Die Implementierung bei Oxid oder Shopware ist denkbar einfach. Bei beiden Shopsystemen ist zunächst eine Anmeldung bei Amazon „Seller Central“ nötig. Ab Shopware 5 ist das Amazon Bezahlsystem bereits in die Software integriert. Nach Ihrer Anmeldung bei Seller Central konfigurieren Sie dort Ihren gewünschten Zugang zur Zahlungsmethode. Die dann von Amazon generierten Daten werden einfach im Admin Back-End von Ihrem Online-Shop eingetragen. Bei älteren Shopware-Versionen gibt es auch entsprechende Plug-ins von Drittanbietern. Sie können sich aber natürlich ebenso an uns bei der Internetfabrik wenden.
Installation bei Oxid
Für Oxid eShops wird nach der Registrierung mittels „Seller Central“ einfach das entsprechende Amazon-Modul heruntergeladen und dann in den angegebenen Zielordner kopiert. Nun müssen nur noch die entsprechenden Daten von der Amazon-Registrierung durch copy & paste eingetragen werden. Die in das Modul integrierte Sandbox-Funktion können Sie nun nutzen, um die Funktion ausgiebig durch eine Testbestellung zu prüfen. Natürlich können sich auch die Betreiber von einem Oxid Shop direkt an Internetfabrik wenden.
Installation bei Shopware
Neben diesen fertigen Implementierungen bietet Amazon aber auch noch einen API-Zugang für Developer. So kann beispielsweise eine Schnittstelle samt Amazon Bezahlsystem auch individuell und maßgeschneidert eingerichtet werden. Denn gerade bei „Out of the Box“-Lösungen kommt es immer wieder vor, dass es Probleme mit unterschiedlichen Plug-ins gibt, Datenbankeinträge nicht vollständig abgelegt werden oder ein Modul mit anderen Funktionen nicht kompatibel ist. In jedem Fall muss also vor der Installation ein umfassendes Back-up angelegt werden.
Häufige Fehler bei den Shopsystemen
Bei beiden Shop-Systemen, also Oxid und Shopware, sind die häufigsten Fehler nicht passende und damit nicht kompatible Shop-Versionen oder auf dem Server bei php. Manchmal stellen sich die Fehler aber bei ursprünglich englischsprachigen Modulen bzw. Plug-ins so dar, dass die betreffenden Translationsdateien nicht gefunden werden. Also vor allem immer darauf achten, dass das gewählte Plug-in für das benutzte Shop-Release freigegeben ist, und php sowie die Datenbanken kompatibel sind. Bei der Version für Shopware, die die Sandbox-Funktion hat, müssen zudem Cronjobs eingestellt werden, außerdem wird der Modus der Sandbox oft zu ändern vergessen. Wenn Sie also Probleme mit Ihrem Amazon Payments haben, es neu installieren oder an Ihre persönlichen Vorstellungen anpassen möchten, können Sie sich gerne direkt an die Internetfabrik wenden.
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